 
Im Betrieb erzeugt jeder Motor Wärme. Um den Motor vor Überhitzung
zu schützen muss er gekühlt werden. Im Auto erfolgt dies durch den
Fahrtwind. Da im Schiff der Motor unter Deck verbaut ist, muss man
hier mit Seewasser kühlen.

Dies kann in Form eines Einkreis-Systems (direkte Kühlung) oder
eines Zweikreis-Systems (indirekte Kühlung) erfolgen.

Bei einer direkten Kühlung wird das Seewasser von einer Pumpe
angesaugt und durch Kühlwasserleitungen gedrückt. Die zu kühlenden
Motorteile werden direkt von Seewasser umspült. Ein Thermostat sorgt
für die richtige Betriebstemperatur, indem es den Seewasserzufluß
reguliert. Vorteile sind der einfache Aufbau und der geringere
Platzbedarf. Nachteilig sind das aggressive Seewasser und das
Korrodieren bzw. Verschlammen des gesamten Kühlsystems. Fällt die
Kühlung aus, steigt die Motortemperatur sehr schnell an.

Bei einer indirekten Kühlung wird der Motor von einem geschlossenen
Süßwasserkreislauf gekühlt. Dieser wird durch den zweiten Kreislauf
- den Seewasserkreislauf - rückgekühlt. Im Wärmetauscher erfolgt der
Temperaturaustausch. Das System ist technisch aufwendiger und
benötigt mehr Platz im engen Motorraum. Dafür treten aber kein
Verschlammen und auch keine Seewasserkorrosion im geschlossenen
Kreislauf auf. Fällt die Seewasserkühlung aus, steigt die
Motortemperatur nicht so rasch an.

Um ein Verschlammen des Seewasserkreislaufes zu verhindern, gibt es
auch vollkommen geschlossene Systeme. Hier werden Kühlleitungen
außerbords (am Schiffrumpf entlang) verlegt um die Wärme an das
Seewasser abzugeben.
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